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Barz, Christiane
Dr. Christiane Barz, 1966 geboren, ist Kuratorin der Ausstellung fontane.200/Brandenburg - Bilder und Geschichten in Potsdam. Sie war nach dem Studium der Germanistik, Skandinavistik und Anglistik als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Nordeuropa-Institut der Humboldt-Universität zu Berlin tätig. 2015 kuratierte sie im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte in Potsdam die Ausstellung Einfach. Natürlich. Leben. Lebensreform in Brandenburg 1890–1939, deren Begleitband ebenfalls im Verlag für Berlin-Brandenburg erschienen ist.

Neu
/ Das Romanische Café im Berlin der 1920er Jahre

Katja Baumeister-Frenzel (Hg.), Christiane Barz, Michael Bienert, Carsten Knobloch, Arne Krasting, Roland Pohl, Jan Schneider

Im Romanischen Café war die geistige Elite der Weimarer Republik zu Hause. Journalisten, Schriftsteller, Maler, Verleger, Prominente aus der Theater- und Filmbranche trafen sich hier täglich an ihren Stammtischen. Max Liebermann, Alfred Döblin, Bertolt Brecht, Else Lasker-Schüler, Billy Wilder, George Grosz, Valeska Gert, Max Reinhardt, Alfred Flechtheim, Kurt Tucholsky, Friedrich Hollaender, Max Schmeling, Egon Erwin Kisch, Erich Kästner, Irmgard Keun, Jeanne Mammen, Mascha Kaléko und viele andere besuchten das Romanische Café. Es lockte auch internationale Gäste wie Ilja Ehrenburg, Elias Canetti, Luigi Pirandello, Antonin Artaud und Samuel Beckett. Unter die Prominenten mischten sich Angestellte, Touristen, Schaulustige, Zeitungsleser und Schachspieler, die „Tauentzien-Girls“ waren hier auf Männerfang. Bis 1933 zählte das Romanische Café zu den größten Sehenswürdigkeiten des modernen Berlin. Danach erhielten viele seiner Gäste Berufsverbot, wurden politisch verfolgt, gingen ins Exil, suchten den Freitod oder wurden ermordet. Das Romanische Café ist ein Mythos und zugleich eine Leerstelle in der Erinnerungskultur Berlins. Eine Ausstellung am Original-schauplatz, im Europa Center an der Gedächtniskirche, schließt diese Lücke. Das Ausstellungsteam hat viele neue Fakten, Dokumente, Geschichten und Bilder zusammengetragen, die sich nun erstmals im Buch wiederfinden. Unbekannte Feuilletons über das Romanische Café, eine Chronik und eine rund 500 Namen umfassende Gästeliste ergänzen die opulente Präsentation des Lebens im flirrenden Neuen Berliner Westen der 1920er Jahre.

25,00 €*
Fontane in Brandenburg

Bilder und Geschichten

Begleitband zur Ausstellung fontane.200/Brandenburg

Das Land Brandenburg feiert 2019 mit einem vielfältigen Programm den 200. Geburtstag von Theodor Fontane, der wie kein anderer Schriftsteller die Identität Brandenburgs geprägt hat. Neben Romanen wie Effi Briest, Frau Jenny Treibel, Irrungen, Wirrungen und den Wanderungen durch die Mark Brandenburg hat er Gedichte, Reisereportagen, Kriegsberichte, Kunst- und Theaterkritiken und Rezensionen verfasst. Über Brandenburg schrieb Fontane keinen Reiseführer und kein Geschichtsbuch – er erzählte von Land und Leuten. Die Ausstellung fontane.200/Brandenburg – Bilder und Geschichten zeigt im Rahmen von fontane.200 diese erzählende Erschaffung von Brandenburg als Kultur- und Geschichtslandschaft. Sie folgt dem literarischen Raumpionier Fontane, der seinen kulturellen Nah-Raum erforscht und nach seinen eigenen literarischen Vorgaben neu vermisst, auf seinen Reisen, bei der Begegnung mit Menschen und mit der lokalen kulturellen Überlieferung, beim Recherchieren und Schreiben. Sie macht sein Verfahren anschaulich, unterschiedlichste Quellen erzählend zu einem von „Bildern und Geschichten“ getragenen Ganzen zu organisieren. Der Begleitband vertieft zentrale Aspekte der Ausstellung und stellt Fontanes Brandenburg-Erzählung in größere literarisch-historische Zusammenhänge.

28,00 €*
Einfach. Natürlich. Leben.

Lebensreform in Brandenburg 1890–1939

„Natürlichkeit“, „Schönheit“ und „Gesundheit“ sind die Schlagworte, unter denen sich die zahlreichen lebensreformerischen Strömungen in der Zeit von 1890 bis 1939 versammeln lassen. Es entstand eine facettenreiche Bewegung zwischen Kulturkritik und Neuorientierung, die sich von Vegetarismus und Nacktkultur über Naturheilkunde, Reformpädagogik und ökologischen Landbau bis zu Genossenschaftssiedlungen und Künstlerkolonien erstreckte. Der Ausstellungsbegleitband spürt den vielgestaltigen Spuren der Lebensreform in Brandenburg nach und zeigt – angesichts von Bio- Boom, Urban Gardening, der Akzeptanz von Naturheilkunde und Reformpädagogik – ihre Aktualität im 21. Jahrhundert. Thematische Schwerpunkte sind Ernährung und Landbau, Körperkultur und Naturheilkunde, Kunst und Bildung. In den Blick kommen interessante Reformprojekte, unter anderem die Obstbausiedlung Eden in Oranienburg – die erste vegetarische Siedlung in Deutschland, der Friedrichshagener Dichterkreis und die von ihm ausgehenden Impulse für die Lebensreformbewegung, der Künstler Fidus, der lange in Woltersdorf lebte, der Wanderprediger gustaf nagel, das religiöse Siedlungswerk Friedensstadt Weißenberg bei Trebbin, der Pädagoge Adolf Reichwein mit seinen viel beachteten reformpädagogischen Unterrichtsversuchen, der biologisch-dynamische Bauernhof Marienhöhe bei Bad Saarow, die am Deutschen Werkbund und Bauhaus orientierte Kunsthandwerkerkolonie Gildenhall bei Neuruppin, der Motzener See als Zentrum der Freikörperkultur und die Wandervogelbewegung, die in Steglitz bei Berlin entstand.

50,00 €*