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Dovifat, Dorothee
Dorothee Dovifat (1920-2016) ist in Berlin aufgewachsen und wurde an der Berliner Universität mit einer Arbeit über Eduard Mörike promoviert. Nach dem Krieg arbeitete sie bis 1953 als Kulturredakteurin für verschiedene Zeitungen. Später zog sie mit ihrer Familie nach Tübingen, wo sie sich in politischen wie literarischen Kreisen engagierte und publizistisch tätig blieb.

Zwischen Trümmern und Träumen

Feuilletonistische Streiflichter Berlins von 1945 bis 1953

Als junge Kulturredakteurin nahm Dorothee Dovifat von 1945 bis 1953 am Wiedererwachen der Künste, Kultur und Wissenschaften engagierten Anteil. Getragen von Glaubenszuversicht, hat sie den Alltag Berlins, das Leben der „kleinen Leute“, ebenso behutsam und wohlwollend porträtiert wie die erneuerten christlichen Feiertage. Vor allem aber begleitete sie mit Optimismus und Begeisterung bedeutende Künstler und Gelehrte. Die Auswahl ihrer Feuilletons – unter anderem ein Gespräch mit Walter Gropius, Artikel über Martin Niemöller, Elisabeth Langgässer, Paul Claudel, Werner Bergengruen und Ernst Wiechert sowie Besprechungen von Neuerscheinungen Thomas Manns und T. S. Eliots – bietet ein Kaleidoskop des Neubeginns in der unmittelbaren Nachkriegszeit. Geschrieben zunächst für die von der Sowjetischen Militäradministration lizenzierte CDU-Tageszeitung Neue Zeit und die Ost-Berliner Zeitschrift Die Frau von heute, dann – nach der Gleichschaltung der CDU in der Sowjetischen Besatzungszone – für Der Tag, die Zeitung des Ostbüros der CDU, illustrieren ihre Texte die sich vollziehende Teilung der Stadt und ganz Deutschlands. So sind die Artikel Dorothee Dovifats auch ein Fundus zum Fühlen und Denken, zu den Hoffnungen und Enttäuschungen in jener Zeit. Bemerkenswert ist aus heutiger Sicht, welchen Spielraum eine christliche und liberal-konservative Publizistik zumindest in der unmittelbaren Nachkriegszeit noch hatte, bevor die Tageszeitungen in der SBZ an die ideologische Kandare genommen wurden.

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