Hoffmann, Andreas
Andreas Hoffmann, 1955 geboren, ist Historiker.
Er war lange Jahre Gymnasiallehrer
in Berlin. Zahlreiche Veröffentlichungen zu
Berliner Orten und ihrer Geschichte, zuletzt
Schmargendorfer Alpen, Rummels Burg
und Blanke Hölle. Fundsachen aus Groß-
Berlin (2019).
Hoffmann, Andreas
Versteckt in Berlin
22,00 €*
An geheimen Orten in der Hauptstadt
Das Verb „verstecken“ gestattet zwei Perspektiven: Wer versteckt
sich? Wer gewährt Versteck? Verstecken ist kein Kinderspiel
für die, die sich dazu genötigt sehen. Wer sich verbirgt,
auf Dauer oder nur für den Moment, verhält sich gegen eine
von Staat oder Gesellschaft aufgestellte Norm, weil man ihr
nicht folgen mag oder nicht kann.In einer Metropole wie Berlin jemanden oder sich zu verbergen
ist aussichtsreicher als in einer kleinen Gemeinde, in
der die soziale Kontrolle unmittelbarer wirkt. Eine Stadt von
der Größe und Unordnung Berlins bietet eine breitere Auswahl
geeigneter Zufluchtsorte: Schuppen, Keller, Dachböden,
Zimmer, Gartenlauben oder sogar Wohnungen. Hier können „Menschen in der Menge verschwinden“, wie eine widerständige
Helferin der NS-Zeit, Ilse Vogel, es ausdrückte. Zumal in
einer Stadt wie Berlin, wo – das bemerkte bereits Friedrich II.
– „unruhige, querulierende Einwohner“ leben, die so schwer
zu regieren sind. Entsprechend ausgeprägt ist die Bereitschaft,
Nonkonformisten in Not Zuflucht zu gewähren, sei es aus
Nächstenliebe, Barmherzigkeit, Mitgefühl, seien die Helfer
Genossen, Sympathisantinnen, Gleichdenkende, Mitstreiterinnen,
Kolleginnen, Freunde und deren Freunde.Andreas Hoffmann wirft mit seinem Buch einen neuen,
bisher unbekannten Blick auf Berlin. Er begibt sich in dreißig
spannenden Episoden auf die Suche nach den Versteckten der
letzten 700 Jahre und ihrer Helfer in dieser verrückt resilienten
Stadt und trifft dabei auf politisch und religiös Verfolgte,
bedrohte Frauen, Konspirative, Gauner, einen späteren Nobelpreisträger
und nicht zuletzt einen zukünftigen Kaiser.