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Harmsen, Ernst-Friedrich
Ernst-Friedrich Harmsen, 1943 geboren, ist Historiker und Geograf. Nach fotografischer Tätigkeit Studium der Geschichte, Politik, Geografie, Soziologie und des Öffentlichen Rechts in Hamburg, Monterey/ Kalifornien, Aachen und Frankfurt. Staatsexamen und Referendariat in Hamburg. Arbeit an verschiedenen Schultypen, besonders an Waldorfschulen. In der Lehrerbildung in Ostafrika und Zentralasien tätig. Er lebt zurzeit in Addis Abeba.

Neu
Tet Arnold von Borsig

Vom engagierten Industriellen zum renommierten Fotografen

Er soll der Firmenerbe des zweitgrößten Lokomotivbau-Unternehmens der Welt werden: Arnold von Borsig (1899–1972) macht erste praktische Erfahrungen in der väterlichen Maschinenfabrik in Berlin, freundet sich während des Studiums mit Theodor Haubach und Carlo Mierendorff an, ist von den Ideen des Soziologen Eugen Rosenstock-Huessy begeistert und trifft Schriftsteller wie Carl Zuckmayer und Arnold Zweig. Von einem zweijährigen Aufenthalt in den USA bringt er Ideen zur Modernisierung der Firma mit, wird jedoch durch die Weltwirtschaftskrise ausgebremst und steigt schließlich aus dem Unternehmen aus. Der weltgewandte und liberale Borsig sieht früh die Gefahr, die vom Aufstieg der Nationalsozialisten ausgeht. In seinem Berliner Salon tragen bis 1933 Wissenschaftler und Intellektuelle vor, die später emigrieren oder in den Widerstand gehen, wie Arvid Harnack, Albrecht Haushofer oder Wilhelm Röpke. Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten emigriert Tet Arnold von Borsig zunächst nach Italien, wo er beginnt, sein Hobby, das Fotografieren, systematisch zu betreiben. Anfang 1939 geht er nach New York. Als 1941 deutsche Guthaben in den USA eingefroren werden, muss er mit seinen Fotos Geld verdienen. Seit 1949 kann er, nun amerikanischer Staatsbürger, wieder Deutschland und Europa besuchen und schließlich auch wieder in Deutschland veröffentlichen. Ernst-Friedrich Harmsen greift für die Biografie von Tet Arnold von Borsig auf das Familienarchiv zurück und zeigt, dass die Umbrüche im Familienunternehmen der Borsigs eng verwoben sind mit den politischen Entwicklungen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

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Ernst von Borsig

Märkischer Gutsherr und Gegner des Nationalsozialismus

Ernst von Borsig jr. (1906-1945) war das jüngste von vier Kindern des Großindustriellen Ernst von Borsig. Der studierte Volkswirt und Landwirt entwickelte 1933 das Gut Groß Behnitz westlich von Nauen zum Mustergut. Als Gegner des Nationalsozialismus schloss er sich dem Kreisauer Kreis an, der sich von 1941 bis 1944 mehrmals konspirativ auf dem Gut traf. Nach dem gescheiterten Attentat auf Adolf Hitler vom 20. Juli 1944 wurde Borsig jedoch nicht verhaftet. Allerdings wurde er Ende April 1945 von Rotarmisten festgenommen und starb in sowjetischer Lagerhaft im Herbst 1945 in Landsberg an der Warthe. Als Neffe von Ernst von Borsig jr. konnte Ernst-Friedrich Harmsen unter anderem auf ein umfangreiches Familienarchiv mit Briefen, Fotos und Gästebüchern zurückgreifen. Er zeichnet den Werdegang Borsigs nach, seine Kindheit in einer großbürgerlichen Familie auf dem Familienanwesen am Tegeler See und dem Gut in Groß Behnitz sowie die Erziehung in der Klosterschule Roßleben in Thüringen. Dort schloss Borsig Freundschaften, die sich später im Widerstand gegen den Nationalsozialismus bewähren sollten. Die Leser erfahren, wie Borsig gegen den Widerstand lokaler Nationalsozialisten und Kirchenvertreter einen Pfarrer der Bekennenden Kirche als Pastor in Behnitz durchsetzte und wie Peter Yorck von Wartenburg auf der Suche nach einem Ort für ungestörte Gespräche sich bei seinem ehemaligen Mitschüler Ernst von Borsig meldete. Daraus entwickelten sich Treffen in loser Folge, an denen neben Yorck auch Helmuth James von Moltke, Adam von Trott zu Solz und andere Vertreter des Kreisauer Kreises teilnahmen. Hier entwickelte Borsig mit den Freunden Gedanken für eine landwirtschaftliche und volkswirtschaftliche Neuordnung nach der Zeit der NS-Diktatur.

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