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Kühne, Tobias
Dr. Tobias Kühne, 1974 geboren, ist Historiker und Diplombibliothekar. An sein Studium des Bibliothekswesens an der FH Hannover 1999 und Tätigkeit als Bibliothekar schloss er ein Studium der Geschichte und der Politikwissenschaft an der Universität Hannover an. Bis 2014 widmete er sich an der Technischen Universität Berlin seiner Promotion zum Thema „Das Netzwerk ‚Neu Beginnen‘ und die Berliner SPD nach 1945“. Darauf folgten Tätigkeiten als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Friedrich-Ebert-Stiftung bzw. als freiberuflicher Historiker.

Das Netzwerk „Neu Beginnen“ und die Berliner SPD nach 1945

Berliner Beiträge zur Ideen- und Zeitgeschichte II

Die Widerstandsgruppe „Neu Beginnen“ entstand 1929 zunächst aus oppositionellen Kommunisten, später kamen sozialdemokratische Jugendfunktionäre hinzu. Eine ideologische Klammer war vor allem die Hoffnung auf die Abwehr des Nationalsozialismus durch eine geeinte Arbeiterbewegung. Erreicht werden sollte dieses Ziel durch ein konspiratives Eindringen in die Parteiapparate von SPD und KPD. Dies gelang zwar nur begrenzt, jedoch bewährte sich während der NS-Diktatur die schon vor 1933 aufgebaute konspirative Struktur. Tobias Kühne geht der Frage nach, weshalb viele Mitglieder von „Neu Beginnen“ in der Nachkriegszeit zu den Reformern gehörten, die die Umwandlung der Sozialdemokratie von einer Klassenpartei in eine linke Volkspartei anstrebten, und weshalb sie wiederum zu jenen Kräften innerhalb der Berliner SPD gehörten, die sich später vehement gegen gesellschaftliche Veränderung wandten. Sie waren zwar Unterstützer vor allem Willy Brandts, stellten sich jedoch nicht mehr auf die neue Ostpolitik ein. Auch wenn sie Mitte der 1960er-Jahre formal die wichtigsten Ämter in der SPD besetzt hatten, waren sie kaum noch politischer Faktor und als Netzwerk praktisch nicht mehr existent.

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