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Im Herzen immer ein Berliner

Jüdische Emigranten im Dialog mit ihrer Heimatstadt

Ausstattung: Hardcover

Seitenzahl: 208

Illustrationen: 89

Format: 225 mm x 210 mm

ISBN: 978-3-96982-001-8

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25.7.2024 Eberhard-Ossig-Stiftung, Berlin

Theodor W. Adorno vermutete 1952 in einem Brief an Gershom Scholem, dass Walter Benjamins Berliner Kindheit um 1900 in Deutschland nicht genügend rezipiert werde, „wegen des Traumatischen, das hierzulande sich geltend macht, sobald der Name Berlin fällt“. Joachim Schlör geht der Frage nach, was es mit dem „Traumatischen“ auf sich hat und was sich noch „geltend macht, sobald der Name Berlin fällt“. Im Mittelpunkt stehen ehemalige Berlinerinnen und Berliner, die sich in Briefen und Berichten, in Erinnerungen und aktuellen Bekundungen mit dieser Stadt auseinandersetzen. Den Kern bildet eine Korrespondenz, die zwischen 1991 und 1995 zwischen den Autoren des Gedenkbuchs für die ermordeten Juden Berlins und über die ganze Erde verteilten Berliner Emigrantinnen und Emigranten sowie deren Nachkommen geführt wurde. Es geht dabei um die Berlin-Gefühle derer, die (oft als Kinder, mit oder ohne ihre Eltern) die Stadt nach 1933 verlassen mussten und die aus unterschiedlichen Gründen wieder mit ihr in Verbindung gekommen sind. All diese Briefe enthalten Emotionen: Zorn, Enttäuschung, Trauer, aber auch echte Zuneigung und großes Interesse an ihrer früheren Heimatstadt. Die Texte sind eingerahmt von Anmerkungen zur Geschichte der berlinisch-jüdischen Beziehung, zum Bruch 1933 und zum Weiterleben des spezifisch „Berlinischen“ im Exil oder in der jeweiligen neuen Heimat.

Die Buchinformation zum Download

Pressestimmen

Alles in allem ein Buch, das ein wichtiges Stück jüdischer Geschichte Berlins zurückbringt und zugleich für das heutige Judentum der Stadt an Bedeutung gewinnt.
Olaf Glöckner, Jüdische Allgemeine

Die Briefauszüge, die jetzt zusammen mit klugen Bemerkungen des Autors zu lesen sind, lassen sie nicht vergessen. Sie zeigen, dass die Emigration vor den Nazis ein Einschnitt in das Leben Tausender war, den diese nie überwinden konnten. Und sie dokumentieren trotz der erlittenen Verbrechen eine bemerkenswerte Verbundenheit mit der alten Heimat.
Klaus Hillenbrand, taz

„Nach Anlage und Ausstattung handelt es sich um einen bibliophilen Bild-Text-Band, der in drei großen Abschnitten einen nach Entstehung und Inhalt ganz besonderen Materialbestand zugänglich macht. […] Lesend und nachdenkend erhält man ein Panorama des jüdischen Berlin der 1920er- und frühen 1930er-Jahre.“
Das Erkenntnisinteresse und die Ergebnisse des vorliegenden Bandes konzentrieren sich […] auf "Berlin-Gefühle", die einem aus besonderem Anlass entstandenen Korpus von persönlichen Briefen abzulesen sind. Sie aufmerksam und kenntnisreich aus ihrem Kontext heraus zu verstehen, hauptsächlich aber als Stimme der emigrierten Jüdinnen und Juden zur Geltung kommen zu lassen, ist das große Verdienst von Joachim Schlör.
Irmela von der Lühe, H/Soz/Kult

Immer wieder wird beschrieben, wie die damals erlebte irre Angst sich "ans Leben heftete" und nie mehr verging. Überhaupt, Gefühle: "Berliner Gefühle" sind es, die Joachim Schlör im gewaltigen Konvolut seines Materials aufspüren und sichtbar machen möchte, "Schmerz, Zorn und Scham" und all das aufbewahrt für immer. […] Joachim Schlörs Buch ist viel mehr als eine kulturhistorisch und literarisch großartige Quelle, es ist selbst etwas wie ein Berliner Mahnmal.
Bernadette Conrad, Berliner Zeitung

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