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Stephan Hermlin in Berlin-Niederschönhausen

(1947–1997)

Frankfurter Buntbücher 66

Ausstattung: Broschur mit Schutzumschlag

Seitenzahl: 32

Illustrationen: 18

Format: 245 mm x 165 mm

ISBN: 978-3-947215-82-9

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Stephan Hermlin, 1915 in Chemnitz als Rudolf Leder geboren und 1997 verstorben, war einer der bedeutendsten und zugleich widersprüchlichsten Schriftsteller in der DDR. Kritisch bezugnehmend auf die durch Karl Corino 1996 entfachte Legenden-Debatte, skizziert Klaus Völker zunächst Lebensstationen Hermlins bis in die Nachkriegszeit, bevor er sich ausführlicher dessen Leben, Schreiben und Wirken in Ost-Berlin widmet. Völker lernte Hermlin 1959 kennen und war oft Gast in dessen Haus in Niederschönhausen. Aus Erinnerungen, Korrespondenzen, Gesprächen mit Mitgliedern der Familie sowie Texten von und über Hermlin entsteht ein Porträt, das Widersprüche nicht glättet und Dichtung und Wahrheit nicht als Gegensätze betrachtet.

Pressestimmen

Peter von Becker: "Wo wir heute ihre Häuser finden. Peter von Becker über Spurensuche bei Gründgens, Bobrowski und Hermlin", in: Der Tagesspiegel, 28. Juni 2020
Klaus Hammer: "Vom dichtenden Pastor Schmidt von Werneuchen zum 'dekadenten' Sozialisten Stephan Hermlin", in: literaturkritik.de, 14. April 2020
Wilhelm von Sternburg: "Stephan Hermlin in der DDR. 'Der Zustand, in dem ich lebe, ist kein Zustand für Literatur'", in: Frankfurter Rundschau, 10. April 2020
Manfred Orlick: "Stephan Hermlin in Berlin", auf: Bücher.de/Amazon.de, 23. März 2020

Ebenfalls von Klaus Völker

Mephistos Landhaus

Klabund (1926) und Gründgens (1934-46) in Zeesen

Frankfurter Buntbücher 46

Für Band 46 der Reihe Frankfurter Buntbücher hat Klaus Völker den Titel Mephistos Landhaus gewählt, weil hier von 1934 bis 1946 Gustaf Gründgens residierte, der von Hermann Göring berufene Leiter des Preußischen Staatstheaters in Berlin. Seine erfolgreichste Rolle war damals die des "Mephisto" in beiden Teilen von Goethes Faust. Hausherrin war zunächst die 1935 verstorbene Mutter von Gründgens. Ihr folgte Marianne Hoppe, die Gründgens in seinem Film Capriolen in einem von ihr in einen Misthaufen gesteuerten Flugzeug ihr Jawort gegeben hatte. Zur Hochzeit schenkte ihr Gründgens die Rolle der "Effi Briest" in dem nach Fontanes Roman geplanten Film, den er dann teilweise auch auf seinem Landsitz drehte. Die Einwohner von Zeesen bezeichneten das 1690 von Danckelmann erbaute barocke Herrenhaus, das später in königlich preußischen Besitz überging, als Schloss. Um 1900 erwarb der Bankier Gutmann das ländliche Idyll, der nach Umbauten den Berliner Finanzadel und Wirtschaftsbosse zu rauschenden Festen in lauen Sommernächten in die Schlossvilla am Zeesener See lud. 1925 wurde der jüdische Bankier Ernst Goldschmidt Besitzer des Anwesens, ein Theaternarr und Freund der Künste. Seine ersten Gäste waren die Schauspielerin Carola Neher und der Dichter Klabund, der zum Dank an die hier 1926 verbrachten Sommerwochen dem Hausherrn eine „Ode an Zeesen“ überreichte. Staatsrat Gründgens wurde 1945 verhaftet, durfte aber bald wieder am Deutschen Theater spielen und inszenieren. In seinem Spruchkammerverfahren kam der „günstige“ Kauf des Landguts zur Sprache, ein Urteilsspruch wurde nicht gefällt, denn Gründgens verließ Berlin und wurde Intendant in Düsseldorf. Bis zum Ende der DDR gab es die verschiedensten Nutzer der Gebäude und des Parkgrundstücks. 1998 wurde der Streit um die Rückgabeansprüche der Erben Goldschmidts und des Adoptivsohns von Gründgens zugunsten der ersteren entschieden. Alle Versuche, das Landgut zu sanieren, scheiterten. Nun gibt es einen Lichtblick. Der derzeitige Besitzer hat in Absprache mit den örtlichen Behörden ein Sanierungsprojekt entwickelt. Der Park ist in seiner Schönheit wiederzuerkennen. Hoffentlich wird in letzter Minute auch die Rettung des zentralen Gutshauses gelingen. Klaus Völker und der Buchgestalter und Fotograf Günter Karl Bose legen nun eine erheblich erweiterte und mit vielen neuen Fotos bebilderte Ausgabe von Mephistos Landhaus vor.

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Johannes Bobrowski in Friedrichshagen 1949–1965

Frankfurter Buntbücher 42

Johannes Bobrowski (1917–1965), der große Außenseiter der DDR-Literatur, war mit seiner Lyrik und Prosa in Ost wie West anerkannt. Seinen Lebens- und Schreibort hatte er in Berlin-Friedrichshagen. Hier, in der Ahornallee 26, war er umgeben von Reminiszenzen an die historisch-literarischen Landschaften, die den geistigen und topografischen Rahmen für sein Werk bildeten: Litauen und Ostpreußen. Neben Objekten wie Ikone und Diwan waren das unter anderem Bücher von Hamann, Herder und Klopstock, Donelaitis und Babel. Bobrowskis Haus wurde Treffpunkt für literarische Zeitgenossen wie Günter Bruno Fuchs, Robert Wolfgang Schnell, Sarah Kirsch, Christoph Meckel und andere. Klaus Völker begibt sich in der Neuausgabe des Bobrowski-Buntbuches auf die Suche danach, was von Bobrowski in Friedrichshagen geblieben ist, nachdem die Bibliothek und das bis 2008 original erhaltene Interieur des Arbeitszimmers aus dem Haus entfernt wurden.

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