Jochens, Birgit
Zwischen Ambition und Rebellion
Karrieren Berliner Kochbuchautorinnen
Ausstattung: Hardcover
Seitenzahl: 192
Illustrationen: 129, 32 Rezepte
Format: 225 mm x 210 mm
ISBN:
978-3-947215-88-1
25,00 €*
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Veranstaltungen
Vergangene Veranstaltungen
5.5.2022 Ev. Epiphanien-Kirchengemeinde, Berlin
22.3.2022 Interkulturelles Stadtteilzentrum Divan
6.12.2021 Ev. Kirche Am Lietzensee
9.11.2021 Lyceum Club Berlin, Kunsthaus Dahlem
"Alle Welt kocht. Dies suggerieren zumindest die dicht bestückten Regale jeder größeren Buchhandlung, in denen sich Kochbücher für die traditionelle, die regionale, die mediterrane, die vegetarische, die vegane, die Diät- oder Slow-Food-Küche, Kochbücher für den Single-Haushalt und Kochbücher, die von Landfrauen und den sozial engagierten „Tafeln“ herausgegeben werden, aneinanderreihen, gefolgt von all den Veröffentlichungen, zu denen sich TV- und andere Starköche veranlasst sehen. Diese Bücher und ihre Autorinnen bzw. Autoren sind es jedoch nicht, die Birgit Jochens’ Interesse geweckt haben. Ihr Blick ist auf historische Kochbücher gerichtet, insbesondere auf solche, die seit den Anfängen des Kochbuchbooms, also vom Ende des 18. Jahrhunderts an, publiziert wurden."
Birgit Jochens macht mit Kochbuchautorinnen bekannt, die großenteils aus dem Blick geraten sind. Darüber hinaus entlockt sie den Kochbüchern ihrer Protagonistinnen, was diese über die Ernährungsgewohnheiten der jeweiligen Zeit verraten und garniert dies mit zeittypischen Rezepten. Mit kleinen Exkursen werden technische, wirtschaftliche und soziale Voraussetzungen beschrieben, die den Rezeptsammlungen zugrunde liegen: Wie wurde in einer „Schwarzen Küche“ gekocht? Wo konnte man in Alt-Berlin Lebensmittel kaufen? Welche Kinderkost hielt man für geeignet?
Jede der zehn Berlinerinnen, die vorgestellt werden, hatte ihre eigenen Motive für das Schreiben eines Kochbuchs, darunter Lina Morgenstern, um 1870 international bekannt als Gründerin von Volksküchen, Hedwig Heyl, eine Fabrikbesitzerin und Protagonistin der Frauenbewegung, und Ottilie Palfy, Inhaberin einer privaten „Irren-Anstalt“. Betrachtet werden auch Vertreterinnen aus den Anfängen weiblicher Kochbuch-Produktion, wie die Verlegerin Friederike Helene Unger und Sophie Wilhelmine Scheibler. Vorgestellt wird zudem Lilo Aureden, eine Bestseller-Autorin der 1950er-Jahre, und Ursula Winnington, die mit exotisch-erotischer Koch-Literatur die DDR-Küche aufmischte und seit der deutschen Wiedervereinigung auch den Westen verführt. Die porträtierten Frauen waren alle Pionierinnen in ihrem Metier und suchten sich zu profilieren, oft in der Auseinandersetzung mit tradierten Rollenbildern. Manchmal ist die Karriere abrupt gestoppt worden, etwa die von Ruth von Schüching, eine der produktivsten Drehbuchschreiberinnen des Stummfilms, die nach 1933 ihrer jüdischen Herkunft wegen zu emigrieren gezwungen war.
Pressestimmen
Heftige Buchempfehlung: Ich liebe die Rezepte von Sophie Wilhelmine Scheibler. Die Frau ist lange tot, ihre Rezepte aber bleiben. Ich hatte mal versucht, was über sie herauszufinden, kam aber wegen Zeitmangels nicht weit. Nun aber kommt BIRGIT JOCHENS mit einer GLANZLEISTUNG in Sachen RECHERCHE. Zu der Scheiblerin sowie zu weiteren Kochbuchautorinnen aus Berlin und Umgebung hat sie derart viel herausgefunden und intelligent aufgeschrieben, dass ich ganz platt bin – und darum ihr Buch dringend zum Kauf empfehle.
Bert Gamerschlag
Das Wesentlichste gleich vorweg: Hier hat Birgit Jochens ein begeisterndes, kulturgeschichtliche wertvolles Buch vorgelegt. [...] ein durchweg gelungenes Buch, das viel Licht in eine dunkle Ecke des gesellschaftlichen Fortschritts bringt. Eine sehr gute Idee.
Wolfgang Dalk, Kulturkalender MV
Ein kulinarisches Emanzipations-Almanach aus drei Jahrhunderten, das meiner Meinung nach in jede Familie gehört. Aber nicht in den Bücherschrank, sondern in die Köpfe von vor allem jungen Lesern und Leserinnen. Ich bewundere die Autorin Birgit Jochens, mit welcher Genauigkeit und Leidenschaft sie sich einem Thema widmete, das uns Frauen von heute vor Augen führt, aus welchem tiefen Patriarchat-Brunnen sich zehn starke Frauen vom anderen Geschlecht emanzipierten [...]. Nicht nur schönste Illustrationen, einige Deiner auch heute noch exotisch-erotischen Rezepte und natürlich die kurze aber intensive Bekanntschaft mit den anderen neun Kochbuch-Damen machen das Buch von Birgit Jochens für mich zum „BUCH DES JAHRES 2021“
Autorin und Dramaturgin Anne Richter in einem Brief an Ursula Winnington, November 2021
der Beweis, dass zweierlei gelingen kann: ein Essen und ein Buch
Eckart Roloff, neues deutschland
Man merkt Birgit Jochens die Freude am Verfassen dieses Buches über die Berliner Kochbuchautorinnen aus vier Jahrhunderten an und zieht selbst Gewinn daraus.
Konrad Holzer, Flaneurin.at
[Birgit] Jochens trägt nicht nur entlegene biografische Informationen zusammen und charakterisiert die Kochbücher kundig in Repertoire und Gestus. Sie streut neben zahlreichen jeweils zeittypischen Rezepten auch zehn Exkurse ein, in denen sie einzelne technische, wirtschaftliche und soziale Voraussetzungen der Ernährung in den Blick nimmt und damit die Küchen-Perspektive zur lebensweltlichen weitet.
Walter Schübler, FAZ
Dieses Kochbuch kann man ganz entspannt im Sessel lesen, der Ofen bleibt so lange noch sauber. Ob man bei jedem abgedruckten Rezept Appetit bekommt, ist fraglich, denn für einige braucht man ungewöhnliche Zutaten wie knapp 50 Eier. Aber auf die Lektüre dieses Buches bekommt man von Seite zu Seite mehr Lust, da es unterhaltsam geschrieben ist [...]. Zwischen Ambition und Rebellion. Karrieren Berliner Kochbuchautorinnen von Birgit Jochens lädt zum Schmökern ein.
Christine Schmitt, Jüdische Allgemeine
Wir könnten noch Unmengen von solchen Büchern brauchen, wenn es denn eine kulturell interessierte Szenerie gäbe, die so etwas wirklich tragen könnte. Bücher wie diese lesen sich für Interessierte wie Krimis, sie sind spannend, weil sie den Blick auf Zusammenhänge möglich machen, [...]. Abgesehen davon ist die historische Bebilderung immer ein großer Gewinn.
Jürgen Dollase, eat-drink-think
Eine höchst bekömmliche Vor- oder Nachspeise im Lektüremenü.
das Magazin
Das Buch ist mehr als eine Kulturgeschichte des Kochens und Essens […] Schön, dass sich Birgit Jochens einem vermeintlich unpopulären Stück der Frauenforschung angenommen hat.
Utta Raifer, Berliner Morgenpost
Hier ist die Rede von einem Köchinnenbuch, nicht von einem Kochbuch. […] vielmehr einen reizvollen Blick in die Berliner Küchen der vergangen 200 Jahre. […] Wobei das Ausmaß von Ambition beziehungsweise Rebellion differierte. So formt sich ein kulturhistorisches Bild.
Maritta Tkalec, Berliner Zeitung
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- Maritta Adam-Tkalec: "Rezepte aus der Ferne für die DDR", in: Berliner Zeitung, 28. Dezember 2022
- Michael Brettin/Maritta Adam-Tkalec: "Ursula Winnington, die erfolgreichste Kochbuch-Autorin der DDR. Beim Entwickeln von Rezepten galt für Ursula Winnington (94) immer: Es muss gesund und lecker sein. Ein Gespräch – und ein besonderes Rezept", in: B History, das Magazin der Berliner Zeitung, Dezember 2022
- Walter Delabar: "Wenn Frauen schreiben ...", in: JUNI Magazin, September 2022
- Cornelia Wenzel: "Ambitionierte Köchinnen", in: Ariadne 78. Forum für Frauen-und Geschlechtergeschichte 78/2022
- Sabine Nöbel: "Geschichte(n) von Kochbüchern und ihren Autorinnen", in: Journal 55 plus, 18. Jg. Ausgabe 2022 (Juli)
- mo jour: "Birgit Jochens, Zwischen Ambition und Rebellion – Karrieren Berliner Kochbuchautorinnen", auf: Blog Büro für besondere Maßnahmen , 26. Juni 2022
- Kulinarische Nachlese: "In Alten Kochbüchern geblättert", in: Garçon Magazin Nr. 60, Mai 2022 (ab S. 106)
- Elisabeth Adam: "Ein herrliches Lesevergnügen", in: Newsletter der Buchhandlung nicht nur für Erwachsene, 28. Mai 2022
- Eckart Roloff: "Ungewöhnlicher Blick nach Norwegen. Ein originelles Kochbuch mit ungewöhnlichen Passagen zu Norwegen", in: dialog 56, Mitteilungen der Deutsch-Norwegischen Gesellschaft e. V., Bonn, Jubiläumsausgabe. S. 39–41, Mai 2022
- Marc Lippuner im Gespräch mit Birgit Jochens: "Karrieren Berliner Kochbuchautorinnen", in: Die Kulturfritzen - Der Kulturpodcast aus Berlin, 8. Mai 2022
- Dagmar Kniffki: "Historische Kochbücher und revolutionäre Kochbuchautorinnen", in: rbb Studio 3 Live aus Babelsberg, 2. Februar 2022, ab Minute 9:25
- Redaktion: "Karrieren Berliner Kochbuchautorinnen", in: Garçon. Essen, Trinken & Lebensart, 7. Januar 2022
- Katharina Höhnk: "Kochbuchgeschichte. Unbedingt lesen!", auf: Valentinas, Best of Cookbooks, Dezember 2021
- Susanne Kippenberger: "Die Emanzipation des Kochbuchs. Birgit Jochens erzählt die Geschichte von zehn Berliner Kochbuchautorinnen aus drei Jahrhunderten. Das Schreiben war für die Frauen auch ein Akt der Selbstbehauptung", in: Der Tagesspiegel, 20. Dezember 2021
- Cay Dobberke: "Wie Frauen die deutsche Küche beeinflussten", in: Der Tagesspiegel, Charlottenburg-Wilmersdorf, 9. Dezember 2021
- Ausstellung: "Streuselkuchen im Wandel der Zeit", in: Lette Verein Berlin, Dezember 2021
- Eckart Roloff: "Ungewöhnlicher Blick nach Norwegen. Ein originelles Kochbuch mit ungewöhnlichen Passagen zu Norwegen", in: Deutsch-Norwegische Gesellschaft e.V., Bonn, 7. Dezember 2021
- Dies & Das: "Emanzipation mit dem Kochlöffel", in: mein/4, Dezember 2021
- Bert Gamerschlag: "Heftige Buchempfehlung", auf: facebook, 4. Dezember 2021
- "Beißend scharf und lieblich süß", in: Das Magazin, Dezember 2021
- Redaktion: "Neues Buch mit Lette: 'Zwischen Ambition und Rebellion'", auf: lettevereinberlin, 17. November 2021
- Ralf Jacob: "Birgit Jochens – Zwischen Ambition und Rebellion", auf: Aufgepasst und lecker essen!, 1. November 2021
- Wolfgang Dalk: "Mit Porträts von Kochbuchautorinnen zur Erhellung historischer Vorgänge. Birgit Jochens präsentiert ein wunderbares und sprachlich feines Buch", in: Kulturkalender Mecklenburg-Vorpommern, Oktober 2021
- Konrad Holzer: "Küchen-Geschichten", in: Flaneurin.at, 23. Oktober 2021
- Eckart Roloff: "Serviert wurde auch Emanzipation. Birgit Jochens erzählt von der wegweisenden Arbeit früher Berliner Kochbuchautorinnen", in: nd DER TAG, 22. Oktober 2021
- Maritta Tkalec: "Berliner Köchinnen: Hauptsache kreativ. Frauen am Herd haben eine stolze Tradition. Ein Buch stellt erfolgreiche Kochbuchautorinnen vor – zwischen Ambition und Rebellion", in: Berliner Zeitung, 11. Oktober 2021
- Utta Raifer: "Aus der Küche an den Schreibtisch. Ein neues Buch widmet sich der hohen Kunst des Kochbuchschreibens – und erzählt dabei auch eine spannende Emanzipationsgeschichte", in: Berliner Morgenpost, 3. Oktober 2021
- Nicole Dittmer/Studio9: "Was haben Kochbücher mit Emanzipation zu tun?", in: Deutschlandfunk Kultur, 27. September 2021
- Jörg Kluge: "Birgit Jochens, Zwischen Ambition und Rebellion", in: Mitteilungen des Vereins für die Geschichte Berlins, 20. September 2021
- Walter Schübler: "Unterschiedliche Anleitungen auf einem Feld der Wissenschaft und Kunst. Rezepte muss man nicht nachkochen, man kann aus ihrer Präsentation auch viel über die Zeit lernen: Birgit Jochens besichtigt die Karrieren Berliner Kochbuchautorinnen", in: FAZ, 21. September 2021
- kultur²: "köchinnen GENIESSEN", in: Das Magazin, September 2021
- Camillo Kupke: "Aufbruch vom Herd", in: Märkische Oderzeitung, 4./5. September 2021
- Christine Schmitt/Chris Meyer: "Wiederentdeckte Heldinnen", in: Jüdische Allgemeine, 19. (print) und 22. August 2021 (online)
- Jürgen Dollase: "Birgit Jochens: Zwischen Ambition und Rebellion", auf: eat-drink-think.de, 2. August 2021
- Wolfgang Brauer: "Erlesenes - Totgeschwiegene Morde und Kochbuchgeschichten", in: Das Blättchen, 2. August 2021
- Cay Dobberke: "Wie Frauen die deutsche Küche beeinflussten", in: Der Tagesspiegel, Leute, Charlottenburg Wilmersdorf, 16. Juli 2021
- Norbert Stein: "Von Irrenanstalts-Besitzerin bis zur Gründerin einer Volksküche", in: MAZ, Westhavelländer, 9. Juli 2021
- Einblicke: "Ein Genie in praktischen Dingen", in: Berliner Morgenpost, 20. Juni 2021
- Jörg Teuscher: "Birgit Jochens über die Karrieren Berliner Kochbuchautorinnen", in: Garçon Magazin Nr. 57, April/Mai 2021 (ab S. 72)